In 12 Schritten zur Erschöpfung

Erschöpfung und innere Leere sind charakteristische Symptome für das Burnout-Syndrom. Man fühlt sich emotional als auch körperlich ausgebrannt und kraftlos. Das stetige Missverhältnis zwischen eigenen Leistungsanforderungen und den Anforderungen des beruflichen und privaten Umfelds führen zu negativem Stress. Es ist ein schleichender Prozess, bis man sich krankhaft ausgebrannt fühlt. Im Folgenden beschreibe ich dir den Krankheitsverlauf des Burnouts in 12 Stadien. Ab Stadium 6 beginnt der Verlauf krankhaft zu werden.

Die 12 Schritte

Stadium 1: Der Zwang sich zu beweisen
Du hast einen Beruf, der dir am Herzen liegt und du mit grossem persönlichem Engagement nachgehst. Du hast hohe Erwartungen an dich selbst und bist in einem besonderen Masse begeisterungsfähig für deine Arbeit.

Stadium 2: Verstärkter Arbeitseinsatz
Du beschäftigst dich viel mit berufsbezogenen Themen, bildest dich weiter und übernimmst zusätzliche Aufgaben.

Stadium 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
Die Arbeit beansprucht dich gedanklich und zeitlich zunehmend. Parallel nimmt der Kontakt zur Familie und Freunden immer mehr ab. Eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt („Ich habe keine Zeit“). Es können bereits Schlafprobleme auftreten.

Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
Konflikten gehst du aus dem Weg. Langsam verändert sich dein Umfeld. Allmählich beginnt die Energie nachzulassen. Es kommt zu Fehlleistungen und du vergisst Dinge. Das Gefühl von Unausgeschlafen-sein, Energiemangel und Schwäche macht sich breit. Hobbys werden aufgegeben.

Burnout und Erschöpfung

Stadium 5: Umdeutung von Werten
Dein eigenes Wertesystem verändert sich. Du fokussierst dich vermehrt nur noch auf die Arbeit und Themen die in Beziehung damit stehen. Selbst am Wochenende, kannst du dich davon nicht distanzieren. Es treten Probleme in der Partnerschaft auf.

Ab Stadium 6 beginnt der Verlauf krankhaft zu werden

Stadium 6: Verstärkte Verleugnung aufgetretener Probleme
Dein Körper sendet Warnsignale, wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Jedoch verdrängst du diese und machst weiter wie bisher. Viele dieser Symptome lassen sich auch durch die Einnahme von Tabletten vorübergehend in den Hintergrund drängen. Es regt sich erster Widerstand, täglich zur Arbeit zu gehen.

Stadium 7: Endgültiger Rückzug
Du merkst, dass du nicht mehr dieselbe Leistung erbringen kannst, wie du von dir gewohnt bist. Du nimmst deine verminderte Leistungsfähigkeit wahr und fühlst dich frustriert. Du fängst an dich zurückzuziehen. Körperliche Reaktionen wie Muskelverspannungen, Gewichtsveränderungen oder Bauchschmerzen können auftreten.

Stadium 8: Deutliche Verhaltensänderung
Du meidest vermehrt soziale Kontakte. Das Gefühl der Einsamkeit, Dünnhäutigkeit und Selbstmitleid machen sich breit.

Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
In dieser Phase bist du eigentlich nicht mehr arbeitsfähig. Das Gefühl der Entfremdung und der inneren Leere tritt in den Vordergrund. Das Privatleben hat sich komplett geändert.

Stadium 10: Innere Leere
Du bist teilnahmslos. Angstzustände, Panik, negative Sichtweisen aufs Leben, Selbstzweifel verstärken sich.

Stadium 11: Depression und Erschöpfung
Du hast den Wunsch nur noch zu schlafen. Du bist verzweifelt. Deutliche Anzeigen einer Depression sind vorhanden.

Stadium 12: Vollständige Burnout-Erschöpfung
Dieses Stadium erreichen nur wenige. Kennzeichen dafür sich lebensgefährliche geistige, körperliche und emotionale Erschöpfung.

Was kann ich tun

Falls du dich darin wiedererkennst oder feststellst, dass du dich in Richtung eines Burnouts bewegst, ziehe rechtzeitig die Bremse. Nimm dir Zeit für dich, hole dir fachliche Unterstützung und setze dich mit dir selbst auseinander. Am besten wäre natürlich, es gar nicht so weit kommen zu lassen und dir präventiv gesunde Strategien anzueignen.