Urvertrauen – ein grundlegender Faktor für deine Persönlichkeitsentwicklung

In der Psychologie versteht man unter Urvertrauen die emotionale Sicherheit, welche ein Kind in seinen ersten Lebensmonaten entwickelt. Dabei erfährt das Kind das positive Grundgefühl, dass es Menschen vertrauen kann, dass sie wohlwollend und verlässlich sind. Diese Phase ist sehr prägend für die weitere Entwicklung, denn da entsteht jene Grundhaltung, die sich durch das ganze weitere Leben zieht. Ein Baby ist hilflos und darauf angewiesen, dass es versorgt wird. Diese Erfahrungen führen zu einem Vertrauensverhältnis, welches das Kind zu seinen Bezugspersonen (im besten Falle Mutter und Vater) entwickelt. Das Urvertrauen entwickelt und stärkt sich durch die kontinuierliche und liebevolle Zuwendung und Unterstützung des Babys in seiner Entwicklung durch die Bezugspersonen. Erikson, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker, beschreibt es als ein Gefühl „des sich Verlassen-Dürfen“

In Zeiten in denen das Baby alleine ist, weil man z.B. den Haushalt zu erledigen hat, wird das Misstrauen gefördert. Für die Persönlichkeitsentwicklung ist es wichtig, dass das Baby sowohl Vertrauen als auch Misstrauen kennenlernt. Entscheidend für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung ist, dass das Vertrauen und die positiven Erfahrungen überwiegen. Durch diese positiven Erfahrungen in den ersten Lebensmonaten gewinnt das Baby Selbstsicherheit und Selbstvertrauen. Es entsteht ein positives Grundgefühl und Vertrauen in sich selbst, seine Umgebung und in das Leben allgemein.

Was bedeutet dies nun für deine Persönlichkeitsentwicklung?

Diese frühe Phase deines Lebens hat somit einen grossen Einfluss auf dein Leben später als Erwachsene/r. Erwachsene die dieses Urvertrauen entwickeln konnten, können im Erwachsenenalter besser mit Schicksalsschlägen oder negativen Erfahrungen umgehen.

Welche Auswirkungen hat es für deine Persönlichkeitsentwicklung, wenn dieses Urvertrauen nicht gebildet werden kann? Selbstzweifel, mangelndes Selbstbewusstsein und Bindungsprobleme sind oft das Problem. Du bist nicht fähig, den Selbstwert zu entwickeln, der für ein selbstbewusstes und erfolgreiches Leben im Erwachsenenalter notwendig ist. Denn du traust dir selbst nicht genug zu, zweifelst an dir und entwickelst Ängste unterschiedlicher Art. Es kann dir schwer fallen Liebesbeziehungen einzugehen und Menschen in deinem Umfeld zu vertrauen. Dieses mangelnde Selbstwertgefühl wirkt sich auf diverse Bereiche deines Lebens aus. Es hindert dich dabei deinen eigenen Weg zu verfolgen. Zwar hast du über die Jahre möglicherweise viele Strategien entwickelt, um dich selbst vor Enttäuschung/Verletzungen zu schützen. Die Konsequenz ist aber, dass  du durch dein Verhalten und deinen vordergründig wirksamen Schutzmechanismen in deinen Annahmen und Befürchtungen bestätigt wirst.

Vater und Kind spazieren am Strand Sinnbild für das Urvertrauen das entstehen kann

Wie kann ich aus diesem Kreislauf ausbrechen?

Das „echte“ Urvertrauen herzustellen ist wahrscheinlich im Erwachsenenalter etwas schwierig. Jedoch ist es nie zu spät an sich und seiner negativen Prägungen zu arbeiten. Da Urvertrauen viel mit Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Vertrauen zu tun hat, kann man genau da ansetzen. Ein erster Schritt kann sein, dass du beginnst mit dir selbst liebevoll umzugehen. Durch bewusste Selbstfürsorge und Achtung deiner Bedürfnisse beginnst du eine positive Beziehung zu dir selbst zu entwickeln. Du beginnst dich und deine eigenen Bedürfnisse vermehrt ins Zentrum zu stellen und machst dadurch die Erfahrung, dass du nicht auf Anerkennung und Wertschätzung von aussen angewiesen bist. Sollte es dir dabei schwer fallen alleine aus deinen Verhaltens- und Gedankenmuster auszubrechen, um etwas zu verändern, unterstütze ich dich gerne bei diesem Prozess. Falls du Fragen hast oder direkt ein Kennenlerngespräch vereinbaren möchtest, dann melde dich bei mir.