Die Angst vor der Veränderung

Wir Menschen sind bekanntlich Gewohnheitstiere. Routinen und regelmässige Abläufe geben uns Sicherheit, Orientierung und Halt. Wir verlassen uns auf das, was wir kennen. Dies erleichtert uns den Alltag enorm. Wir müssen nicht ständig Dinge hinterfragen und die täglichen Aufgaben benötigen nicht unsere volle kognitive Aufmerksamkeit. So können Sie Ihren morgendlichen Kaffee im Halbschlaf zubereiten, nebenher langsam wach werden, Ihren Alltag vorbereiten, ohne wirklich ganz bewusst bei der Sache sein zu müssen. So sind wir es auch gewohnt, dass am Abend der Partner zu Hause ist, man gemeinsam den Abend ausklingen lässt oder die Wochenenden miteinander verbringt. An solche Annehmlichkeiten gewöhnen wir uns.

Selbst dann, wenn uns diese unzufrieden oder sogar unglücklich machen. Es fällt uns schwer, sich plötzlich vorstellen zu müssen, jeden Abend alleine zu sein, alleine zu kochen, zu essen und einsam ins Bett zu gehen. Das Bekannte scheint immer noch besser zu sein als das Unbekannte. Denn mit jeder Veränderung verlieren wir auch etwas. Vielleicht den Partner, den Job oder auch nur die Art und Weise wie man Dinge gemacht hat. Mit der Veränderung kommt automatisch die Angst vor dem Verlust und niemand kann garantieren, dass es besser wird. Zudem ist Veränderung für unser Gehirn viel anstrengender, als wenn wir gewohnte Wege gehen. Um neue Verhaltensweisen zu erlernen, benötigen wir viel mehr kognitive Energie als wenn wir Gewohntem nachgehen.

Oft sind wir zur Veränderung erst dann bereit, wenn wir feststellen, dass wir wirklich nicht anders können. Oftmals liegt dann bereits ein langer Leidensweg vor. 

Veränderungen tragen Chancen und neue Möglichkeiten in sich

Grundsätzlich haben Veränderungen das Potential, Ihre Situation zu verbessern. In erster Linie sind Veränderungen weder gut noch schlecht. Entscheidend ist immer, was Sie aus dieser Situation machen. Sie haben die Chance aktiv Ihr Leben mitzugestalten und es zunehmend in jene Richtung zu lenken, in der Sie Ihre Lebenszufreidenheit steigern können.

Symbolbild herbstlicher Wald für die Angst vor der Veränderung

Veränderung ist ein Prozess

In der Regel geschieht Veränderung nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, der in 6 Stufen durchläuft:

  1. Konfrontation:
    Langsam wird Ihnen das Problem bewusst. Sie belassen jedoch alles noch beim Alten.

  2. Nachdenken:
    Man gesteht sich, dass etwas geändert werden müsste. Oftmals steht man sich bei diesem Schritt aufgrund von Selbstzweifeln selbst im Weg.

  3. Vorbereitung:
    Man bereitet sich Schritt für Schritt auf die Veränderung vor, welche man in absehbarer Zeit angehen möchte.

  4. Fortschritt:
    Hier geht es vor allem dadrum Neues zu versuchen und herauszufinden, was für Sie funktioniert. Veränderungen brauchen Zeit. Vor allem wenn es um persönliche Verhaltensmuster geht. Rückfälle in alte Gewohnheiten sind in diesem Stadium zwar ärgerlich, gehören jedoch dazu. Das Wichtigste, bleiben Sie dran und lassen Sie sich nicht entmutigen!

  5. Handeln:
    Je länger Sie Ihr neues Verhalten einüben und wiederholen, desto mehr wird es zur Gewohnheit.

  6. Resultat:
    Das neu eingeübte Verhalten ist inzwischen Routine geworden und ist nun gewohnter Bestandteil Ihres Alltages.

Veränderung bedeutet auch immer Arbeit an sich selbst und Bereitschaft sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Gerne möchte ich Sie dazu ermutigen, Ihre belastenden Themen frühzeitig anzugehen. Je früher Sie zur Veränderung bereit sind, desto eher gewinnen Sie Ihre Lebensqualität und Lebenzufriedenheit zurück. Gerne unterstütze ich Sie mit meiner psychologischen Onlineberatung auf diesem Weg.